Mitgliederversammlung 2024
Der Platz wurde eng im großen Sitzungssaal des Bezirks Unterfranken. Fast hundert Interessierte kamen am 6.3.2024 zur Mitgliederversammlung der PSAG Mainfranken.
Der Vorsitzende der PSAG Mainfranken, Peter Brückner, bedankte sich gleich zu Beginn bei den Anwesenden für das große Interesse und freute sich ganz besonders über die Anwesenheit von gleich sieben Mitgliedern des Bezirkstags, darunter neben dem Präsidenten Herrn Funk auch seine beiden Stellvertreter Herr Schiebel und Frau Hossmann sowie die Behindertenbeauftragte Frau Martin und deren Stellvertreterin Frau Feiler. Der Bezirkstagspräsident würdigte in seinem Grußwort die Bedeutung der Psychosozialen Arbeitsgemeinscha und bedankte sich bei allen, die sich in den verschiedenen Gremien der PSAG engagieren.
Herr Brückner berichtete von den Schwerpunkten der Arbeit des Vorstands der PSAG. So wurden im vergangenen Jahr als erster Schritt für eine neue Geschäftsordnung verbindliche Wahlmodalitäten in den Gremien der PSG festgelegt und es konnten verstärkt auch Betroffene für eine Mitarbeit in den Gremien gewonnen werden. Damit kam die PSAG dem wichtigen Anliegen einer stärkeren Partizipation psychisch erkrankter und suchtkranker Menschen an der Planung der Versorgung einen wichtigen Schritt näher.
Ein Thema, das alle im Saal bewegte, war der Würzburger Beratungswegweiser. Dieses online‐Instrument wurde in der Vergangenheit sowohl von Profis wie von Betroffenen stark genutzt um sich einen Überblick über die differenzierten Hilfsangebote in Würzburg und Umgebung zu verschaffen . Aufgrund von IT‐Sicherheitsproblemen musste die Seite leider Ende Februar sehr kurzfristig vom Netz genommen werden. Von den bei der Versammlung Anwesenden kam ein klarer Auftrag, alles zu versuchen, um die Seite wieder online zu stellen. Die Möglichkeiten dafür angesichts geringer Finanzmittel der PSAG werden im Nachgang genau geprüft werden müssen.
Das große Interesse an Vernetzung und Kooperation im Rahmen der PSAG machten im vergangenen Jahr auch mehrere Anfragen deutlich, ob im Rahmen der PSAG neue Arbeitsgruppen z.B. zum Thema Wohnungslosigkeit gegründet werden sollten. Da bereits neun PSAG‐Arbeitsgruppen sehr aktiv arbeiten und verhindert werden soll, dass die Gremienstruktur zu unübersichtlich wird, bevorzugt der geschäftsführende Vorstand hier eher ein Modell, Vertreter bereits bestehender Arbeitsgruppen z.B. zu Wohnungslosigkeit an bereits bestehende PSAG‐Arbeitsgruppen anzugliedern. Der Vorteil dabei wäre, so eine Vernetzung und ein Austausch zu ermöglichen ohne die Struktur der PSAG weiter auszudehnen.
Die stellvertretende Vorsitzende der PSAG, Ute Berger stellte danach die Finanzsituation der PSAG dar und wurde auf Vorschlag der Kassenprüfer Herr Mayer und Frau Wangerin von den Anwesenden einstimmig entlastet. Im Anschluss berichteten die Vertreterinnen und Vertreter der neun Arbeitsgruppen von den jeweiligen Schwerpunkten ihrer Arbeit im vergangenen Jahr.
Nach einer Pause folgte der Fachvortrag des Vorsitzenden des Dachverbandes Gemeindepsychiatrie, Nils Greve, zum Thema „Auf dem Weg zu leitliniengerechten Komplexleistungen ‐ Versorgung von psychisch kranken Menschen in schwierigen sozialen Problemlagen“. Herr Greve berichtete in seinem lebendigen und von großer Erfahrung im Suchen nach besseren Versorgungsstrukturen geprägten Vortrag auch von einem gerade abgeschlossenen innovativen Versorgungsmodell. Die „gemeindepsychiatrische Basisversorgung“ wurde im Rahmen des Innovationsfonds gefördert und die Ergebnisse, die uns Herr Greve bereits vorstellte, werden in Kürze auch veröffentlicht. Das Interesse aller Anwesenden an einer engeren Kooperation über Sektorengrenzen hinweg war spürbar groß, wie auch die lebendige Diskussion nach seinem Vortrag zeigte. Bei all den Problemen, die dafür immer wieder überwunden werden müssen, betonte Nils Greve aber am Schluss auch: „Vernetzung macht großen Spaß! “ und empfahl uns, mutig voranzugehen für eine bessere Versorgung von schwer erkrankten Menschen, die bisher oft durch alle Raster fallen und deswegen nicht die Unterstützung bekommen, die ihnen zusteht. |